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Foto: © Patricia Lima Zahn

Monika Aly und Anja Werner November 2024

Kritik der Bauchlageempfehlung in den ersten Lebensmonaten

Viele Kinderärzt*innen, Hebammen und andere Fachpersonen empfehlen jungen Eltern, ihr Baby für gewisse Zeiten am Tag auf dem Bauch zu lagern, noch lange bevor es sich selbst dorthin drehen kann. Diese sogenannte Tummy Time hat, wie alle Ratschläge zum Umgang mit Babys, seine eigene Historie und kann aus physiotherapeutischer und pädagogischer Sicht kritisch betrachtet werden. Wir werden im Folgenden Auswirkungen der frühen Bauch- und Rückenlage beschreiben und Gründe vorbringen, die gegen die Tummy Time sprechen.

Die Geschichte der Bauchlageempfehlung

Die Empfehlung, Säuglinge durchgängig auf den Bauch zu legen, kam in den USA in den späten 50er-Jahren auf, verbreitete sich zunächst im angelsächsischen Raum und allmählich auch in anderen westlichen Ländern. Bis dahin war es üblich, Neugeborene auf den Rücken zu legen. Erst in den 70er-Jahren, nach vielen Kampagnen, in denen für die Bauchlage geworben wurde, setzte sich diese als bevorzugte, „moderne“ Lagerung durch. Argumente dafür waren die Stärkung der Nacken- und Rückenmuskulatur, was eine frühere Kopfkontrolle und frühere Aufrichtung bewirken sollte, sowie der Schutz vor Verformungen des Schädels.

Erst, als die Korrelation zwischen Bauchlage und plötzlichem Kindstod erkannt wurde - eine Erkenntnis, die sich nur zögerlich in den späten 80er-Jahren durchsetzte - änderte sich die Empfehlung zur Lagerung von Säuglingen: nun sollten diese nicht mehr dauerhaft auf dem Bauch liegen und vor allem nicht in Bauchlage schlafen. Einen größeren Teil ihrer wachen Zeit sollten sie aber durchaus unter elterlicher Aufsicht in Bauchlage verbringen, um ihre Nacken- und Rückstreckmuskulatur zu stärken und um ihre Entwicklung hin zur Aufrichtung zu beschleunigen (1).

Dabei ist es bis heute geblieben. Die Tummy Time wird weiterhin empfohlen, und zwar gerade heute wieder mit zunehmendem Nachdruck.

Eltern wird vermittelt, ihr Baby könne sich motorisch nur dann gut entwickeln, wenn sie es mehrmals täglich auf den Bauch legten, auch wenn der Säugling dabei unglücklich ist. In Zeitschriften und im Internet kursieren Tipps, wie man Babys an die Bauchlage gewöhnen kann - beispielsweise sollen Brust und Arme des Babys stützend unterlagert werden. Dabei soll man das Kind ablenken, damit es nicht weint und den Kopf hebt.

Auswirkungen der frühen Bauchlage

Zu der weit verbreiteten Empfehlung der frühen Bauchlage gibt es aus unserer Sicht grundlegende Bedenken. Man kann fragen: Wieso soll eine etwas frühere Aufrichtung vorteilhafter sein, als eine etwas spätere Aufrichtung aus eigener Kraft in einer physiologisch aufeinander abgestimmten Bewegungsfolge? Wieso verordnet man Kindern eine Übung, bei der sie zumindest anfangs oft leiden und überfordert sind? Ist es wirklich notwendig? Welche weiteren Faktoren wirken auf die Entwicklung, die möglicherweise nicht in die Diskussion einbezogen werden?

Viele Säuglinge protestieren gegen die Tummy Time. Das Baby muss dabei seinen proportional zum Körper schweren und großen Kopf heben. Das geschieht fast immer ruckartig, mit großer Anstrengung, bevor der Kopf ermattet zur Unterlage sinkt. Dass sich das Kind hierbei unwohl fühlt, ist leicht nachzuvollziehen.

Das ruckhafte nach oben Bringen des schweren Kopfes, ohne die Stützkraft der Arme und der Schultermuskulatur, die sich bei neugeborenen und jungen Säuglingen noch nicht ausreichend entwickeln konnte, führt dazu, dass anfangs die kurzen Nackenmuskeln einen übermäßigen Teil der Kraftanstrengung leisten müssen. Die Reifung der Muskulatur und ihrer Funktionen geschieht vom Kopf beginnend allmählich abwärts (von „kranial“ nach „kaudal“). Daher ist (...)

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Artikel Kritik Bauchlageempfehlung

 

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